Rahmenprogramm des BMBF zur Förderung der empirischen Bildungsforschung

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Autoren Kuhn, Jörg-Tobias; Raddatz, Julia; Holling, Heinz; Dobel, Christian  
Titel Dyskalkulie vs. Rechenschwäche. Basisnumerische Verarbeitung in der Grundschule.  
URL http://dx.doi.org/10.1024/2235-0977/a000044  
Erscheinungsjahr 2013, Jg. 2, H. 4  
Seitenzahl S. 229-247  
Zeitschrift Lernen und Lernstörungen  
ISSN 2235-0977  
Dokumenttyp Zeitschriftenaufsatz; online; gedruckt  
Sprache deutsch  
Forschungsschwerpunkt Forschung zu Diagnostik und Intervention bei Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten  
Schlagwörter Diagnose; Mathematik; Rechenschwäche; Sonderpädagogik  
Abstract Laut ICD-10 und DSM-IV-TR muss für die Diagnose einer Dyskalkulie eine Diskrepanz zwischen der allgemeinen kognitiven Leistungsfähigkeit und der tatsächlichen oder vorhergesagten Leistung in einem Mathematiktest vorliegen. Diese Definition impliziert, dass sich rechenschwache Kinder, die diese Diskrepanz aufweisen, von rechenschwachen Kindern ohne Erfüllung des Diskrepanzkriteriums unterscheiden. Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, mögliche Unterschiede zwischen dyskalkulischen und rechenschwachen Kindern sowie einer Kontrollgruppe in der basisnumerischen Verarbeitung zu prüfen. Zur Identifikation einer Dyskalkulie bzw. Rechenschwäche wurden entweder (a) ein Testverfahren mit basisnumerischem Schwerpunkt (ZAREKI-R) oder (b) Tests zur Erfassung von Rechenfertigkeiten (ZAREKI-R Kopfrechnen und Textaufgaben, HRT 1 – 4 Addition und Subtraktion, WISC-IV rechnerisches Denken) verwendet. Insgesamt bearbeiteten 68 Kinder (Dyskalkulie: Na = 27/Nb = 11, Rechenschwäche: Na = 21/Nb = 18, Kontrollgruppe: Na = 20/Nb = 39) eine Batterie von basisnumerischen Aufgaben: Simultanerfassung, Abzählen, Mengenvergleich, Transkodieren, Number sets und Zahlenstrahl (0 – 100). Zusätzlich wurde die Arbeitsgedächtniskapazität mit einer visuell-räumlichen Aufgabe (Matrixspanne) überprüft. Laut Klassifikation nach ZAREKI-R unterschieden sich rechenschwache und dyskalkulische Kinder in fast allen basisnumerischen Aufgaben klar von der Kontrollgruppe, jedoch nicht untereinander. Bei Klassifikation nach Rechenfertigkeiten konnten rechenschwache und dyskalkulische Kinder ebenfalls nicht differenziert werden, allerdings unterschieden sich nur rechenschwache Kinder von der Kontrollgruppe (bei den Aufgaben Simultanerfassung, Abzählen, symbolischer Mengenvergleich, Transkodieren, Zahlenstrahl). Die Befunde werden vor dem Hintergrund der Verwendung basisnumerischer Fertigkeiten für die Diagnose und Therapie von Dyskalkulie diskutiert. (Orig.)  
Förderkennzeichen 01GJ1006