Rahmenprogramm des BMBF zur Förderung der empirischen Bildungsforschung

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Autoren Neugebauer, Martin  
Titel Werden Jungen von Lehrerinnen bei den Übergangsempfehlungen für das Gymnasium benachteiligt? Eine Analyse auf Basis der IGLU-Daten.  
URL http://dx.doi.org/10.1007/978-3-531-92779-4_10  
Erscheinungsjahr 2011  
Sammelwerk Hadjar, Andreas (Hrsg.): Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten.  
Seitenzahl S. 235-260  
Verlag Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften  
ISBN 978-3-531-17288-0  
Dokumenttyp Sammelwerksbeitrag; online; gedruckt  
Beigaben Tabellen 4; Abbildungen 2  
Sprache deutsch  
Forschungsschwerpunkt Promotionsförderung für Nachwuchswissenschaftler/-innen - Bildungsforschung auf der Grundlage von Daten der amtlichen Statistik sowie Prozess- und Paneldaten unterschiedlicher Provenienz (einschließlich der Indikatorenforschung)  
Schlagwörter Junge; Übergang; Grundschule; Gymnasium; Lehrer; Schulleistung; Benachteiligung; Geschlechtsspezifik; Mädchen; Empirische Untersuchung; Sekundäranalyse; Deutschland  
Abstract In diesem Beitrag soll die weit verbreitete Meinung, dass das Geschlecht des Lehrers einen Einfluss auf die Beurteilung von geschlechtsspezifischem Schulleistungen hat, empirisch überprüft werden. Der Fokus liegt dabei auf der Grundschulempfehlung (GSE), in der die Lehrpersonen empfehlen oder – je nach Bundesland – festlegen, welche Art der weiterführenden Schule ein Kind nach der Grundschule besuchen soll. […] Wenn nun die These stimmt, dass Jungen durch die Feminisierung der Lehrerschaft benachteiligt sind, dann sollten entsprechende Effekte in denjenigen Klassen besonders sichtbar werden, in denen die Grundschulempfehlung von überwiegend weiblichen Lehrkräften getroffen wird. Der empirischen Überprüfung geschlechtsspezifischer Benachteiligung bei der GSE ist zunächst die Frage vorgelagert, inwiefern man überhaupt von einer Krise der Jungen sprechen kann (2.1). Anschließend werden die theoretischen Grundlagen der Feminisierungsthese dargelegt – es wird also erörtert, warum weibliche Lehrkräfte Schüler gegenüber Schülerinnen benachteiligen sollten (2.2) und warum diese Mechanismen besonders beim Übergang auf das Gymnasium relevant sein sollten (2.3). Aus dem im Anschluss dargestellten Forschungsstand zur geschlechtsspezifischen Benachteiligung in den Beurteilungen der Lehrpersonen (3.) ergeben sich unmittelbare Anknüpfungspunkte für die eigene empirische Studie. In Abschnitt 4 werden die zu Grunde liegenden IGLU Daten und die Operationalisierungen der Variablen beschrieben, bevor in Abschnitt 5 untersucht wird, ob sich eine Benachteiligung in den Empfehlungen nachweisen lässt. Dabei zeigt sich, dass männliche Klassenkonferenzen verglichen mit weiblichen Klassenkonferenzen seltener Gymnasialempfehlungen aussprechen – und zwar für Mädchen und Jungen gleichermaßen. Eine Benachteiligung der Jungen durch weiblich besetzte Klassenkonferenzen findet nicht statt. Lehrer, so scheint es, urteilen insgesamt strenger als Lehrerinnen. Darüber hinaus finden sich Hinweise, dass Jungen bei den Gymnasialempfehlungen gar nicht benachteiligt werden, wenn man die Faktoren berücksichtigt, die laut den Vorgaben der Kultusministerkonferenz in die Empfehlung einfließen sollen. Jungen, die die gleiche Lernbereitschaft an den Tag legen wie Mädchen, werden sogar signifikant häufiger für das Gymnasium empfohlen. Abschließend werden die zentralen Ergebnisse zusammengefasst und diskutiert (6.). (DIPF/Orig.)  
Förderkennzeichen 01JG1058